Betriebsmittelkredite werden an Unternehmen zur Sicherung des laufenden Geschäftsbetriebes vergeben. Sie dienen zum Beispiel für die Überbrückung finanzieller Engpässe zwischen der Waren- oder Rohstoffbeschaffung und dem Produktabsatz. Oft werden sie daher auch als Überbrückungskredite bezeichnet. Die Tilgung erfolgt in der Regel durch die laufenden Zahlungseingänge der Kunden.
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Das Wichtigste in Kürze
- Mit Betriebsmittelkrediten lassen sich laufende Ausgaben finanzieren.
- Die Kreditlaufzeit beträgt nur wenige Monate oder maximal einige Jahre.
Was wird mit einem Betriebsmittelkredit finanziert?
Betriebsmittelkredite finanzieren das Umlaufvermögen eines Unternehmens, also alle Mittel, die den laufenden Geschäftsbetrieb aufrechterhalten. Hierzu zählen unter anderem der Einkauf von Waren oder Rohstoffen, die zur Produktverarbeitung benötigt werden, Personalkosten, Mieten und Liquiditätsreserven.
Wer vergibt Betriebsmittelkredite?
Hausbanken vergeben Betriebsmittelkredite an ihre Geschäftskunden in Form von Kontokorrentkrediten oder kurz- bis mittelfristigen Darlehen. Verlängerungen der vereinbarten Darlehenslaufzeiten (Prolongationen) sind gängige Praxis, da im laufenden Geschäftsbetrieb immer wieder Liquiditätsengpässe auftreten.
Auch die Beantragung von Betriebsmittelkrediten bei Förderbanken, zum Beispiel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), ist möglich. Mit dem ERP-Gründerkredit – StartGeld beantragen Existenzgründer zinsgünstige Förderdarlehen von bis zu 100.000 Euro.
Welche Vor- und Nachteile haben Betriebsmittelkredite?
Die Vor- und Nachteile von Betriebsmittelkrediten werden in der folgenden Tabelle dargestellt.
Vorteile | Nachteile |
kurzfristig verfügbare Liquidität bei finanziellen Engpässen | Kundenbonität wird vorausgesetzt |
einfache Beantragung | hohe Zinssätze |
schnelle Zusage | „Kreditfalle“, wenn laufende Einnahmen den Kontokorrentkredit nicht ausgleichen |
problemlose Verlängerung der Laufzeit | häufig Nachbeantragung nötig |
Was ist der Unterschied zu einem Investitionskredit?
Der Investitionskredit dient in der Regel zur Finanzierung des Anlagevermögens. Hierunter werden zum Beispiel Maschinen und andere Anlagegüter (Geschäftsgebäude, Finanzanlagen) erfasst, die dem dauerhaften Geschäftsbetrieb dienen. Entsprechend werden Investitionskredite meist für konkrete Vorhaben (zum Beispiel Anschaffung von Druckerpressen im Verlagswesen) vergeben und weisen langfristige Laufzeiten auf.
Gibt es Alternativen zum Betriebsmittelkredit?
Als Alternative zum Betriebsmittelkredit gilt die Aufnahme eines Mikrokredits. Diese Kreditform beantragen Unternehmer bei sogenannten Mikrofinanzinstituten. Existenzgründer und Selbstständige wenden sich als erstes an die Mikrofinanzinstitute im Rahmen des Mirkokreditfonds. Diese leiten sie nach einer eingehenden Prüfung weiter an die Bank. Betriebsmittelkredite werden häufig auch in Form von Handelskrediten (Lieferantenkredit, Kundenanzahlung) in Anspruch genommen.
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Beispiele für Betriebsmittelkredite
- Ein Lieferant räumt seinem Geschäftspartner ein Zahlungsziel ein. Daraufhin begleicht der Unternehmer die Rechnung erst nach zwei Wochen. Dank der bis dahin vorhandenen Liquidität ist zwischenzeitlich der laufende Geschäftsbetrieb gewährleistet.
- Bei Bestellung leistet der Kunde eine Anzahlung, noch bevor die Leistung voll erbracht wurde. Hierdurch steht dem Unternehmen Liquidität für den Arbeitsprozess zur Verfügung.
Betriebsmittelkredite: vielfältig und anpassungsfähig
Bei kurzfristigen Liquiditätsengpässen droht Unternehmen nicht gleich die Insolvenz. Die Inanspruchnahme eines Betriebsmittelkredits ist der erste Schritt, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Da Betriebsmitteldarlehen in verschiedenen Formen erhältlich sind, ist ein Unternehmer nicht einmal gezwungen, hierfür bei seiner Hausbank vorzusprechen. Die hohen Zinssätze, mit denen die Kredite oftmals versehen sind, sollten Gewerbetreibende jedoch berücksichtigen. Für regelmäßigen und langfristigen Finanzierungsbedarf sind alternative Kreditarten besser geeignet.