Mit einem Pfandkredit lassen sich finanzielle Engpässe schnell und unbürokratisch überwinden. Beim Abschluss eines Pfandkredits wird ein wertvoller Gegenstand – zum Beispiel ein Schmuckstück oder ein wertvolles Elektrogerät – in einem Pfandhaus hinterlegt. Im Gegenzug erhält der Eigentümer der Wertsache eine Kreditsumme ausbezahlt, die sich am Wert der Pfandsache orientiert. Zahlt der Eigentümer die Kreditsumme später zuzüglich Zinsen und Gebühren zurück, wird der verpfändete Gegenstand wieder an ihn zurückgegeben. Bleibt er die Auslösesumme hingegen schuldig, darf das Pfandhaus die Wertsache behalten und durch Versteigerung weiterverkaufen.
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Wie erhalten Verbraucher einen Pfandkredit im Pfandleihhaus vor Ort?
Wer besonders schnell Bargeld benötigt, kann einen Pfandkredit in jedem auf Grundlage der Pfandleiherverordnung (PfandlV) zugelassenen Pfandleihhaus abschließen. Hierfür ist lediglich die Vorlage des Wertgegenstandes und eines Ausweisdokuments zur Identitätsfeststellung nötig. Weitere Dokumente – wie Einkommensnachweise – sind nicht erforderlich. Im Gegensatz zu „herkömmlichen“ Bankkrediten sind weder eine langwierige Antragstellung noch eine Bonitätsprüfung nötig.
Wertermittlung des Pfandes
Zur Ermittlung der möglichen Kreditsumme wird der Pfandgegenstand durch den Pfandleiher begutachtet und der Wert bestimmt. Anhand des Wertes wird anschließend die Summe festgelegt, die dem Eigentümer als Kreditbetrag ausgezahlt werden kann. Die ermittelte Kreditsumme wird auch Beleihungswert genannt.
Allerdings liegt der Beleihungswert einer Sache stets bei nur etwa 20 bis 50 Prozent ihres eigentlichen Wertes. Lediglich bei Fahrzeugen ist ein Beleihungswert von rund 80 Prozent zu erwarten. Konkret bedeutet das: Verpfändet der Eigentümer eine Uhr im Wert von 1.000 Euro, kann er maximal mit einer Kreditsumme von 500 Euro rechnen.
Sind sich Eigentümer und Pfandleiher über die Kreditsumme einig, kann sie direkt ausbezahlt und ein Pfandschein ausgestellt werden. Die Pfandsache verbleibt beim Leihamt , bis sie später vom Eigentümer durch Zahlung der Kreditsumme zuzüglich Zinsen und Gebühren und unter Vorlage des Pfandscheins ausgelöst wird.
Wie können Verbraucher einen Pfandkredit im Online-Pfandhaus erhalten?
Der Ablauf des Kreditabschlusses weicht von dem Ablauf in einem Pfandhaus in einigen Punkten ab. Denn trotz der räumlichen Entfernung müssen der Wert und die Beleihungssumme des Pfandgegenstands und damit die möglich Kreditsumme ermittelt werden:
- Die Kontaktaufnahme mit dem Pfandleiher erfolgt aus der Ferne. Damit eine Schätzung möglich wird, übermittelt der Eigentümer dem Online-Pfandleiher eine möglichst genaue Beschreibung sowie Fotos des Pfandgegenstands.
- Aufgrund dieser Beschreibung gibt der Online-Pfandleiher eine Schätzung über den Wert des Gegenstands sowie eine mögliche Kreditsumme ab.
- Ist der Eigentümer mit dem Kreditangebot einverstanden, veranlasst der Pfandleiher die Abholung des Pfandgegenstands bei dem Eigentümer.
- Sobald der Pfandgegenstand beim Online-Pfandleiher eingetroffen ist, nimmt dieser eine endgültige Bewertung vor und überweist den final ermittelten Kreditbetrag an den Eigentümer.
- Überweist der Eigentümer den Kreditbetrag zuzüglich Zinsen und Gebühren später an das Online-Pfandhaus zurück, veranlasst dieses die Rücksendung des Pfandgegenstands.
- Findet hingegen keine Rückzahlung statt, darf der Pfandleiher den Wertgegenstand durch Versteigerung weiterverkaufen.
Welche Kosten entstehen durch einen Pfandkredit?
Die Festlegung der Zins- und Gebührenhöhe werden nicht allein dem Pfandleiher überlassen. Vielmehr ist ihre maximale Höhe für Kreditsummen bis 300 Euro gesetzlich geregelt:
- Der Zinssatz darf höchstens 1 Prozent der Kreditsumme pro angefangenem Monat betragen.
- Die zulässigen Gebühren liegen für Kreditsummen von bis zu 100 Euro zwischen 1 und 2,50 Euro im Monat. Pro weitere angefangene 50 Euro Kreditsumme steigt die zulässige Gebühr um je 1 Euro pro Monat
Bei höheren Beträgen sind die Kosten frei verhandelbar bzw. Pfandleihhäuser legen eigene Kostensätze fest. Im Regelfall liegen diese bei zwei bis drei Prozent pro Monat bezogen auf die Darlehenshöhe. Hochgerechnet auf ein Jahr bedeutet das einen Zinssatz von 24 bis 36 Prozent. Das ist im Vergleich zu anderen Kreditvarianten sehr hoch, so dass Verbraucher diesen Weg nur wählen sollten, wenn sie entweder keine andere Wahl haben oder sicher sind, den Gegenstand rasch wieder auslösen zu können.
Um den verpfändeten Wertgegenstand auszulösen, muss die zuvor ausgezahlte Kreditsumme zuzüglich Gebühren und Zinsen an den Pfandleiher zurückgezahlt werden. Je länger der Pfandgegenstand dabei beim Pfandleiher verbleibt, desto teurer wird folglich der Pfandkredit.
Vor- und Nachteile des Pfandkredits
Ein Pfandkredit kann sich lohnen, wenn schnell Bargeld benötigt wird, jedoch kein herkömmliches Bankdarlehen aufgenommen werden soll oder kann. DIe wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:.
Die Vorteile:
- Kredit ohne Bonitätsprüfung: Wer bereits mehrere Bankdarlehen aufgenommen oder negative SCHUFA-Einträge hat, hat schlechte Chancen auf einen Bankkredit. Da es bei einem Pfandkredit aber allein auf den Wert des verpfändeten Gegenstands ankommt, wird er auch bei ansonsten mangelnder Kreditwürdigkeit gewährt.
- Weniger Bürokratie: Das Ausfüllen von Anträgen und Formularen ist beim Abschluss des Pfandkredits nicht notwendig. Auch Einkommensnachweise müssen nicht vorgelegt werden. Für den Abschluss reichen die Vorlage des Pfandgegenstands und eines Ausweisdokuments aus.
- schnelle Abwicklung: Sowohl Schätzung als auch Auszahlung bzw. Überweisung des Kreditbetrags gehen schnell. Während der Abschluss und die Auszahlung des Kredits im Leihamt vor Ort oft nur einige Minuten dauern, ist der Online-Abschluss innerhalb eines Tages auf den Weg gebracht. Sobald der Gegenstand beim Leihamt eintrifft – zum Beispiel per Expressversand – kann das Geschäft abgeschlossen werden.
- große Sicherheit: Verpfändete Wertgegenstände werden im Pfandhaus sicher gelagert und sind gegen Schäden versichert, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich sind auch die Ausstellung des Leihscheins sowie Zinsen und Gebühren der Pfandleihe bis zu einem Kreditbetrag von 300 Euro gesetzlich festgeschrieben und somit überschaubar.
- Flexibilität: Der Pfandkredit kommt ohne lange Kreditlaufzeit aus. Wer nur kurzfristig ein Darlehen braucht, kann den Pfandgegenstand schon nach wenigen Tagen wieder auslösen.
- überschaubares Risiko: Klappt es wider Erwarten einmal mit der Rückzahlung nicht, kann der Pfandkredit durch Zahlung der angefallenen Zinsen und Gebühren verlängert werden. Und auch dann, wenn der Wertgegenstand gar nicht ausgelöst wird, hat der Eigentümer „nur“ die Pfandsache verloren. Ärger mit dem Kreditgeber oder andere negative Konsequenzen gibt es hingegen nicht.
Die Nachteile:
- geringe Kreditsumme: Auch bei wertvollen Gegenständen kommen nur niedrige Kreditsummen zustande. Schließlich ist meist nur ein Beleihungswert von 20 bis 50 Prozent des tatsächlichen Sachwerts möglich. hohe Zusatzkosten: Wer 300 Euro in Form eines Pfandkredits erhält, muss nach einem Monat 3 Euro Zinsen und 6,50 Euro an Gebühren zahlen. Übersteigt die Kreditsumme 300 Euro, legt der Pfandleiher die geforderten Gebühren selbst fest. Gerade bei einer längeren Laufzeit passiert es darum, dass der Pfandkredit deutlich teurer als ein (ebenfalls teurer) Dispokredit wird.
- Verlust des Wertgegenstands: Zahlt der Eigentümer die Kreditsumme nicht pünktlich zurück, kann das Leihamt den Wertgegenstand versteigern..
Welche Alternativen zum Pfandkredit gibt es?
Ein Kleinkredit oder eine Bürgschaft sind Alternativen zu einem Pfandkredit. Wer über ein sicheres und regelmäßiges Einkommen verfügt, kann einen Pfandkredit durch die Aufnahme eines Kleinkredits vermeiden. Auch der Kleinkredit zeichnet sich durch eine kurze Laufzeit aus, die wiederum die Zinskosten in der Summe gering hält.
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Wer hingegen aufgrund mangelnder Bonität keinen Kleinkredit abschließen kann, kommt oft mit einer Bürgschaft von Freunden oder Familienmitgliedern weiter. Hierbei übernimmt der Bürge die Haftung dafür, dass der Kreditbetrag später zurückgezahlt wird. Zu bedenken ist jedoch: Kommt der Schuldner seiner finanziellen Verpflichtung nicht nach, muss der Bürge die Schuld begleichen!
Pfandkredit: Unkompliziert, aber teuer
Wer keinen „herkömmlichen“ Kredit abschließen kann oder möchte, kommt mit einem Pfandkredit schnell an Bargeld. Praktisch ist das, wenn liquide Mittel schnell und nur kurzfristig gebraucht werden. Läuft der Pfandkredit jedoch länger, können sich Zinsen und Gebühren schnell summieren, den Kredit stark verteuern und damit unattraktiv machen. Außerdem ist immer zu bedenken, dass auch bei einem sehr wertvollen Pfandgegenstand nur eine recht niedrige Kreditsumme möglich ist. Wird die Kreditsumme später nicht zurückgezahlt, ist der wertvolle Pfandgegenstand verloren.
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