Im aktuellen Niedrigzins-Umfeld legen immer mehr Bankkunden ihr Erspartes in Aktien oder Wertpapieren an. So erhoffen sie sich mit dieser Anlage mehr Rendite als durch die aktuellen Spar- oder Guthabenzinsen von nahe null Prozent. Wer aber an der Börse Aktien oder andere Wertpapiere handeln will, braucht als Privatanleger neben den ausreichenden Kapitalreserven oder einem Girokonto auch ein sogenanntes Depotkonto. Mit diesem können
- Käufe,
- Verkäufe sowie die
- Übertragung von Wertpapieren
entsprechend gesetzlicher Vorschriften abgewickelt werden. Dabei müssen Banken die Regelungen des Kreditwesengesetzes (KWG), des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) sowie des Depotgesetzes (DepotG) einhalten.
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Referenzkonto für Depotkonto notwendig
Immer dann, wenn Bankkunden ein Depotkonto eröffnen möchten, müssen sie auch das betreffende Referenzkonto benennen, welches in der Regel das Girokonto ist. Hat die Bank das Depotkonto danach eingerichtet, wird vom angegebenen Referenzkonto das nötige Guthaben für den Handel auf das Anlagekonto überweisen. Mit dem vorhandenen Kapital können nun die jeweils handelbaren Aktien oder andere Wertpapiere gekauft, verkauft oder einfach verwaltet werden.
Die Bank verbucht automatisch die gekauften oder verkauften Wertpapiere, Investmentfonds oder Derivate auf das Depotkonto des Kunden. Mit einem regelmäßigen Auszug vom Depotkonto erhält der Kunde auch immer den aktuellen Bestand der Anlagen. Ebenso verbucht die Bank dort zum Beispiel die zusätzlich erhaltenen Aktien aus einer Kapitalerhöhung.
Wofür wird ein Depotkonto verwendet?
Wer über ein Depotkonto verfügt, verschafft sich den Zugang zu börsentäglich handelbaren Aktien oder anderen Anlageinstrumenten. Unter anderem kann jeder Inhaber eines Depotkontos eine Vielzahl an folgenden Finanzprodukten an- oder verkaufen:
- Aktien über inländische wie ausländische Börsen
- tausende Investmentfonds vieler hundert Kapitalanlagegesellschaften
- zahlreiche börsengehandelte Fonds (ETFs = exchange-traded funds)
- viele Zertifikate unterschiedlichster Arten (Index, Bonus, Discount, Hebel etc.)
- diverse Anleihen
- Optionsscheine
- andere Derivate und handelbare Finanzinstrumente
Vor jeder Depotkontoeröffnung wird allerdings die betreffende Bank den Kunden nach seinen Wünschen und Erfahrungen im Handel mit den wichtigsten Anlageklassen befragen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Aktien
- Anleihen
- Rohstoffe
- Geldmarkt
- Optionen bzw. Derivate
So kann bei wenig Erfahrung oder geringer Risikobereitschaft der Handel zum Beispiel nur auf bestimmte einfache Anlagen wie in Aktien, ETFs oder Investmentfonds eingeschränkt werden. Darüber hinaus bieten Banken ihren Kunden mit dem Depotkonto insbesondere als Aktiendepot noch zahlreiche andere mögliche Dienstleistungen und Verwendungen an:
- insbesondere den Online-Handel mit Orderabwicklung und Limits, auch als Online-Brokerage bezeichnet
- die einfache Einrichtung von Wertpapier-Sparplänen, Entnahmeplänen oder Kombiplänen
- automatisierte Anlageberatung und digitale Vermögensverwaltung über sogenannte Robo Advisor
- Anlage von Vermögenswirksamen Leistungen
- Informationen über Dividenden-Ausschüttungen, Stimmrechtsausübungen (Aktien) oder Hauptversammlungen
- persönliche oder telefonische Beratung
Allerdings sind viele der genannten Leistungen und Handelsmöglichkeiten mit Gebühren und Kosten versehen. Oft verlangen Banken entweder eine Grundgebühr für das Depotkonto und stellen bis zu einer gewissen Schwelle (Anzahl) die genutzten Leistungen kostenfrei. Andere Anbieter richten dagegen das Anlagekonto kostenlos ein, verlangen aber für jede Transaktion (Kauf, Verkauf) eine Handelsgebühr neben der Preisdifferenz zwischen An- und Verkaufskurs (Spread). Auch Kombinationen aus diesen Preismodellen sind häufig zu finden.
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Wer bietet Depotkonten an?
Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Anbietern für Depotkonten. So gehören insbesondere Folgende dazu:
- klassische Filial- und Großbanken
- Sparkassen
- Volksbanken und Raiffeisenbanken
- Direktbanken
- Onlinebroker
- Wertpapierhandelsbanken,
- Versicherungen
- sonstige Finanzdienstleister
Grundsätzlich kann also jede Hausbank oder Filialbank ein entsprechendes Depotkonto einrichten und führen. Allerdings haben sich in den letzten Jahren viele Onlinebroker auf den Online-Handel mit Depotkonten zu sehr günstigen Konditionen spezialisiert. Dafür bieten die klassischen Filial- und Geschäftsbanken immer noch mehr persönlichen Service und Nähe bei der Beratung und Betreuung. Für Einsteiger kann das oft ein – wenn nicht der wichtigste – Aspekt sein, wofür sie bereit sind, höhere Kosten zu tragen.Tipp: In jedem Fall sollten sich Kunden vor der Einrichtung eines Depotkontos über die vorhandenen Leistungen und die einmaligen wie laufenden Kosten informieren. Je nach persönlichem Bedarf kann so über einen Vergleich der Anbieter und ihrer Preise das langfristig kostengünstigste Depotkonto gefunden werden.