Eigenkapital ist insbesondere bei der Finanzierung von Immobilien oder anderen, langfristigen Investitionen von großer Bedeutung. Das gilt sowohl bei privaten Verbraucherdarlehen wie auch in der Unternehmensfinanzierung. Dabei gelten als Eigenkapital die finanziellen Mittel und das Vermögen, welches private Verbraucher oder Unternehmen (über Inhaber oder Gesellschafter) selbst besitzen. So steht es für die Finanzierung einer Anschaffung oder Investition zur Verfügung.
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Unterschiede von Eigenkapital und Fremdkapital
Eigenkapital | Fremdkapital | |
Rechtlich | Besitz | Schuldverhältnis |
Verfügbarkeit | Kurzfristig, liquide | Langfristig |
Verzinsung | Geringer | Höher |
Einfluss auf Kreditkosten | Entlastend | Belastend |
Was zählt zum Eigenkapital? (Privatpersonen)
Zum Eigenkapital zählen generell alle Vermögenswerte, die eine Privatperson besitzt. So werden Banken in der Regel sofort als Eigenkapital des Kunden anrechnen:
- Sparkonten, Tages- und Festgelder
- Fondssparpläne
- Aktien und andere Wertpapiere
- Edelmetall-Depots
Außerdem zählen in der Regel zum Eigenkapital:
- Grundstücke je nach Verkehrswert
- Lebensversicherungen entsprechend dem Rückkaufswert
- Eigenleistungen („Muskelhypothek“) oft nur noch in Höhe von fünf bis zehn Prozent der Baukosten
- Arbeitgeber- oder Verwandtendarlehen
- Bausparguthaben (Ansparphase) in Höhe des Beleihungswert
- Wohnriester für Riester-Beiträge nach 2010
- Sonstiges Vermögen: Öffentliche Zuschüsse (z.B. KfW-Förderungen), veräußerbare Anteile an Unternehmen oder Genossenschaften, Wertsachen wie Kunstobjekte, Oldtimer sowie Sammlungen mit Wertgutachten, anstehende Schenkungen oder Vorauserbschaften und nicht zuletzt fällige bzw. vollstreckbare Forderungen gegen Dritte.
Aber: Diese Vermögenswerte werden von Bank zu Bank teilweise recht unterschiedlich als Eigenkapital angerechnet und nicht immer als solches akzeptiert. Daher ist vorab eine Klärung im Gespräch mit dem Bankberater immer empfehlenswert. Hierfür können sich Kreditnehmer auch an den kostenlosen Telefonservice von kredite.com wenden. Ein erfahrener Kreditspezialist kümmert sich dann um das individuelle Anliegen.
Welche Arten von Eigenkapital gibt es? (Unternehmen)
Werden Kredite an Unternehmen vergeben, verlangt eine Bank vor der Kreditvergabe Einsicht in die Bilanzen. Anhand derer informiert sie sich über den aktuellen Stand sowie die Entwicklung des bilanziellen Eigenkapitals. Es befindet sich auf der Passivseite der Bilanz des Unternehmens und dort an erster Stelle. Neben dem Fremdkapital gibt diese Seite der Bilanz Auskunft über die Herkunft der finanziellen Mittel eines Unternehmens. Insbesondere bei Kapitalgesellschaften werden folgende Arten von Eigenkapital unterschieden:
- Gezeichnetes Kapital: Es wird auch als Grundkapital oder Stammkapital bezeichnet und schließt nachträgliche Kapitalerhöhungen mit ein.
- Kapitalrücklagen: Es sind offene Rücklagen, die Kapitalgesellschaften zur Bildung finanzieller Reserven bilden müssen.
- Gewinnrücklagen: Dazu zählen hier die (a) Gesetzliche Rücklagen, (b) Rücklagen für eigene Anteile, (c) Satzungsgemäße Rücklagen sowie (d) Andere Gewinnrücklagen.
- Gewinnvortrag bzw. Verlustvortrag: Nach Beschluss durch die Gesellschafter wird ein Rest des Jahresüberschusses „auf neue Rechnung“ vorgetragen. Entsprechendes gilt für einen Verlust.
- Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag: Hier wird der erwirtschaftete Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag aus dem bereits abgeschlossenen Geschäftsjahr eingetragen.
Um die finanzielle Stabilität und damit die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens besser beurteilen zu können, wird dessen Eigenkapital oft in ein Verhältnis zu folgenden Größen gesetzt:
- Fremdkapital
- dem Gesamtkapital
- Anlagevermögen (Aktiva)
Unter anderem mit diesen Kennzahlen treffen Banken ihre Entscheidung über die Kreditvergabe an Unternehmen.
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Eigenkapital bei Privaten: Wie viel für die Baufinanzierung?
Bei jeder Baufinanzierung stellt sich immer wieder die Frage: Wie viel Eigenkapital muss ein privater Kreditnehmer mindestens in die Finanzierung einbringen? Lange Zeit galt als Faustregel: Mindestens 15 bis 30 Prozent müssen an Eigenkapital vorhanden sein. Oft werden auch die im Branchenjargon als „Muskelhypothek“ bezeichneten Eigenleistungen als Eigenkapital angerechnet.
Generell gilt aber: Werden mehr als 20 bis 30 Prozent der zu erwartenden Kosten bei der Baufinanzierung durch Eigenkapital gedeckt, kann der Bankkunde mit sehr guten Kreditkonditionen rechnen. Werden dagegen über 80 oder 90 Prozent des Kaufpreises einer Immobilie durch den Kredit finanziert, sind oft die von der Bank verlangten Zinsaufschläge besonders hoch. Dann sind Zinssätze von rund 5,00 bis 10,00 Prozent keine Seltenheit. Es ist daher für Kreditnehmer empfehlenswert, mindestens 20 Prozent als Eigenkapital in die Finanzierung einer Immobilie einzubringen.
Eigenkapital und Zinsen
Wird ein Immobilienkredit aufgenommen, beeinflusst insbesondere die Höhe des eingebrachten Eigenkapitals den Kreditzins. Denn Banken bewerten unter anderem mit dem vorhandenen Eigenkapital das jeweilige Kreditausfallrisiko eines Kunden. Das bedeutet: Je weniger Eigenkapital der Kreditnehmer hat, desto höher ist für die Bank das Risiko und desto höher sind auch die Zinsen, die sie für den Kredit verlangt. Dagegen ist es generell nicht ratsam und auch sehr teuer, einen Immobilienkredit ohne Eigenkapital aufzunehmen.
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